
Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.
03.07.2017
Jugendliche von mutmaßlichem Neonazi in Eisenach verfolgt und geschlagen
Drei Kindern sind in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Eisenacher Innenstadt von mutmaßlich rechtsextremen Jugendlichen verfolgt und bedroht worden. Vier Personen, die den Kindern helfen wollten, wurden von den aggressiven Angreifern teils ins Gesicht geschlagen und mit Reizgas besprüht, teilt die Polizei mit. Die Beamten konnten bereits einen mutmaßlichen Täter festnehmen.
Berlin-Hellersdorf: Kinder rassistisch beschimpft, Nazi-Parolen skandiert
Auf einem Spielplatz in Hellersdorf beschimpfte eine 26-Jährige Kinder, am Mierendorffplatz riefen Unbekannte Nazi-Parolen. Bei zwei Vorfällen in Berlin sind mehrere Menschen fremdenfeindlich beleidigt worden, darunter auch Kinder. Am Freitagabend beschimpfte eine 26-Jährige an einem Spielplatz am Oschatzer Ring in Hellersdorf zunächst eine Gruppe von Kindern (9 bis 12 Jahren) mit rassistischen Ausdrücken, wie eine Polizeisprecherin am Sonnabend berichtete. Die Frau soll zu den Kindern "Scheiß Ausländer" gerufen haben. Stunden später sprach eine Gruppe von etwa vier bis fünf Menschen drei Fußgänger am Mierendorffplatz in Charlottenburg an und skandierte schließlich Nazi-Parolen und "Sieg Heil". Einer der Männer aus der vier- bis fünfköpfigen Gruppe schlug einem Fußgänger mit der Faust ins Gesicht.
Berlin-Waidmannslust: Trio beleidigt und schlägt Türken und seine Begleiterin
Der 35-Jährige war in Waidmannslust in Berlin in Begleitung zweier Frauen unterwegs, als ihn drei Männer anpöbelten. Die Situation eskalierte.
Drei Männer sollen nach Polizeiangaben am Sonntagabend einen 35-jährigen Türken fremdenfeindlich beleidigt und angegriffen haben. Der Mann war mit zwei Begleiterinnen, einer deutschen und einer türkischen Staatsangehörigen, gegen 21.40 Uhr am Oraniendamm (Waidmannslust) unterwegs, als ihn drei Unbekannte anpöbelten. Als der 35-Jährige sie aufforderte, dies zu unterlassen, wurden die Männer handgreiflich und griffen den Türken mit Schlägen und Tritten an.
Mühlau (Sachsen): Nazi- Aufkleber und ein "Sieg Heil"-Ruf
Wegen mehrerer rechter Propagandadelikte in Mittelsachsen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Zum einen haben unbekannte Täter den Ort Mühlau mit rechten Aufklebern zugepflastert. An mehr als 30 Stellen - Mülltonnen, Briefkästen, Straßenschildern, Ampeln und Wänden - seien am Samstag Aufkleber mit Neonazi-Botschaften entdeckt worden. Der Staatsschutz sei eingeschaltet worden, teilte die Polizei in Chemnitz am Sonntag mit. Zum anderen wird wegen eines „Sieg Heil“-Rufs in Hainichen ermittelt.
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